Montag, 11. April 2016

Schmutziger Frühling





Die Mongolei wird ja gerne als die letzte natürliche Steppenlandschaft der Welt gesehen, mit ihrer einzigartigen nomadischen Lebensweise vieler Menschen.

OK;das stimmt ja im Prinzip auch, aber die Realität in mancher Gegend sieht anders aus.
So habe ich mitten in Ulaanbaatar neulich dieses Foto gemacht: (Anklicken zum Vergrößern)

Auf einem unbenutzten Grundstück hat man nicht etwa Kohle abgeladen, sondern den letzten Schnee von den umliegenden Straßen.
Ich habe früher immer über den Spruch gelacht:
"Und wenn der ganze Schnee verbrennt, die Asche bleibt uns doch...."
Das Lachen bleibt einem angesichts solcher Bilder im Halse stecken......................

Heute nun fuhr ich raus, nach Südwesten, und überquerte den Fluß Tuul über eine Brücke.
Und zwar genau an dieser Stelle: --->>> Die Brücke über den Tuul<<<---
Dort hat sich das warme Wasser des Frühlings eine Schneise geschlagen in den Eispanzer der letzten Monate.
Das sieht dann sehr romantisch aus:

Gleichzeitig zeigt sich dort, was in der näheren Umgebung von Ulaanbaatar an Gift und Schmutz in der Luft vorhanden war, und sich in der Natur während des Winters niederschlug.
Wenn man genau hinschaut:

In den Schichten von Eis und Schnee kann man genau ablesen, wann der giftige Staub des Qualms aus den Kraftwerken und den vielen Jurten und Hütten über das Land zog, und wann Schnee fiel, um das Elend mal wieder zu überdecken.

Wenn jetzt das Tauwetter weiter anhält, wird dann das ganze schaurig-giftige Zeug über die Flüsse und das Grundwasser verdünnt .......
Aber "weg" ist es damit noch lange nicht .................





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